Dienstag, 5. April 2011

"Morgen wirds besser!" - Vom Donon zum Rougimont

Strecke: Grand Fontaine / le Donon - Pont de Pierre - M.F. St. Pierre - M.F. Vinscheck - Roule Bacon - Auges de Martimont - Grand Rougimont 
Distanz: ca. 30km (hin und zurück)
Höhenmeter: ca. 1200 (hin und zurück)
Zeit : 2 Tage ohne Schnee
Wasser: Bis zum Aufstieg zum Roule Bacon immer wieder aus Bächen. Entweder Vorrat oder Filter mitnehmen


Hui, März! Ich war also seit 3 Monaten (drei!) nicht mehr in den Vogesen, und es war höchste Zeit, das ich rauskomme - vor allem meine Umwelt wies mich darauf hin, der ich ständig mit supertollen Wanderplänen in in den Ohren lag.  Also gut, jetzt hatte ich ja gelernt, Anfang März = Schnee, also war ich diesmal Ende März unterwegs. Jetzt weiß ich : Ende März = Regen! Immerhin war es nicht so kalt wie das letzte Mal :-) Mit von der Partie war Dave, und es war  trotz Nässe eine lustige Tour. Hier kommen die Bilder:

Freitag abend haben haben wir an einer Grillstelle übernachtet, und trotz Regen noch ein schönes Feuer gemacht.

Am Samstag morgen gings dann in der Früh los, vom Col de Donon runter Richtung Pont de Pierre...



...dann weiter zum M.F. St.Pierre, ab da über ein kurzes Stück Straße ...



zum M.F. Vinscheck  und zur alten Römerstrasse. Das Wetter war immer noch sehr verhangen und nass, immerhin regnete es nicht mehr. Der Beginn der Römerstraße ist übrigens auch mit dem Auto erreichbar; dadurch lässt sich die Wanderung zur Tagestour abkürzen.


Am beschriebenen Parkplatz findet sich dann ein Picknicktisch und ein Bach. Da im weiteren Verlauf auf der Karte keine Quelle oder Wasserlauf verzeichnet war, haben wir dort nochmal die Wasserflaschen gefüllt ...



und  uns dann an den steilsten Aufstieg des Tages gemacht...


um schliesslich am Roule Bacon rauszukommen, einer großen Wegspinne mit Schutzhütte.


In der Schutzhütte gabs erstmal Mittagessen, in diesem Fall hieß das: Ramen, aufgepeppt mit Wasabi-Erbsen. Sehr zu empfehlen! Meine lustige Faltschüssel hat sich dabei übrigens bestens bewährt : 


Der Roule Bacon markiert ungefähr die Hälfte der beschriebene Strecke. Ab dort geht es weiter auf der alten Römerstrasse. Ich hab noch nicht weitergelesen, wann sie gebaut wurde oder zu welchem Zweck, aber sie ist recht beeindruckend. Das Pflaster besteht aus großen Buntsandstein- Platten, und sie ist sehr gut erhalten - vor allem, wenn man bedenkt, das sie wohl 2000 Jahre alt sein wird.


Das Wetter blieb sich treu.



Zwischenstation sind dann nochmal die "Auges de Martimont", zwei große steinerne Tröge...




...bevor man schließlich - nach einem letzten kurzen Steilstück - den "Grand Rougimont" erreicht. Der Rougimont ist ein großer freistehender Fels, wunderschön verwittert, und bietet eine gute Aussicht - bei entsprechendem Wetter. Das war uns leider nicht vergönnt...



...dafür hat er uns Schutz geboten.


Das war die Aussicht :






Der nächste Tag war leider genau so verhangen wie der Vortag...



...einzig habe ich diesmal ein paar Bilder von der Pont de Pierre gemacht.



Trotz des Wetters war es eine sehr schöne Tour, und wirklich beeindruckt hat mich die Römerstraße. Vielleicht wäre etwas Ausblick am Rougimont toll gewesen, aber so hab ich einen Grund, wieder hinzufahren!

Bis bald...

Dienstag, 22. März 2011

Montbell UL Breeze Dry-Tec Bivi Bag

Im Zuge meines Ich-mach-meine-Ausrüstung-leichter-Bestrebens bin ich drauf gekommen, das beim meinem Biwak sack sicher noch etwas zu machen ist. Mein erster Biwaksack war ein Sack des britischen Militärs, aus Goretex, unverwüstlich und ein Kilo schwer. Den hab ich mal vor 2 Jahren ersetzt durch einen Exped eVent Bivibag - ein super Teil, ca. 600 Gramm schwer und prima atmungsaktiv. Durch das Stöbern auf mehreren UL -Seiten bin ich dann drauf gekommen, dass so ein Biwaksack durchaus leichter sein kann - mehr als 200-300 Gramm muss der nicht haben. Wichtig war mir neben geringem Gewicht wenig Kondenswasserbildung bei möglichst hoher Wasserfestigkeit. Mit diesen Wünschen bin ich dann zuerst mal beim Rab Ultra Bivi gelandet. Der war aber nirgends verfügbar. Bei der Suche nach einer Bezugsquelle für den Rab bin ich dann über diesen Sack hier gestolpert:


Was?
Montbell UL Breeze Bivi Bag

Gewicht
234 Gramm inclusive Packsack

Größe
Ca 240cm x 90cm am Einstieg

Material
Nylon mit wasserdichter atmungsaktiver Beschichtung ("Breeze")

Wozu?
Zum Biwakieren mit Tarp

Bezugsquellen
Ich hab meinen hier gefunden: http://www.prolitegear.com

Preis
Ca. 150 Euro inclusive Zoll und Versand

Beindruckt hat mich das Gewicht in der Kombination mit wasserdicht und atmungsaktiv. Ich war zugegebenermaßen skeptisch ob das wirklich hinhaut. Die Wasserdichtigkeit entsteht durch eine Wasserdichte, atmungsaktive Beschichtung (Breeze Dry-Tec). Die Dampfdurchlässigkeit ist angeblich sogar höher als die von Goretex, hab ich aber nicht überprüft.
Jedenfalls, ich hab ihn dieses Wochenende ausprobiert, und das wollte ich euch nicht vorenthalten :-)

Zunächst mal wiegt der Sack wirklich nur 234 Gramm, und er ist gepackt recht klein (zum Vergleich die 1l Nalgene Flasche rechts daneben) und er liesse sich auch noch weiter zusammenstauchen, wenns nötig wäre.


Es gibt den Sack in zwei Größen. "Regular" und "Wide and Long". Ich hab den großen Bivi genommen, da pass ich mit meinen 190cm gut rein. Hier unten sieht man den Sack nochmal ausgepackt, mein Schlafsack ist schon drin:


Eingestiegen wird über das Kopfende. Die Öffnung ist großzügig bemessen und lässt sich mit einem Kordelzug auf Atemlochgröße zusammenziehen:


Leider sind alle anderen Bilder nix geworden, aufgrund der prima Testbedingungen :-) : Es hat die ganze Zeit sehr fein geregnet. Ich hab unter einem Felsvorsprung geschlafen, war also nie direkt dem Regen ausgesetzt - trotzdem war die gefühlte Luftfeuchte so bei 120 %, die Temperatur bei gemessenen 3 Grad.

Geatmet hat der Sack prima: Mein Schlafsack war morgens trocken, einzig an den Füssen war der Schlafsack außen vom Kondens an ein paar Ministellen außen feucht, innen habe ich aber nichts bemerkt. Ob er wasserdicht ist... es hat nicht direkt drauf geregnet, aber da es insgesamt sehr feucht war und ich trocken geblieben bin sage ich jetzt : ja.

Fazit: Für mich wars ein guter Kauf, der Bivi macht was er soll und ist leicht :)  und wenn ich zu weiteren Schlüssen komme, dann poste ich sie . 

Bis bald!

Mittwoch, 9. März 2011

Von Metzeral zum Lac Blanc

Strecke: Talort Metzeral - Mittlach - Lac de Fischboedle - Le Hohneck - Sentier des Roches - Col de la Schlucht - le Tanet - Gazong Faing - Taubenklangfelsen - Chateau Hans - Le Lac Blanc
Distanz: ca. 35km(?)
Höhenmeter: ca. 1000(?)
Zeit : 2,5 Tage ohne Schnee
Wasser: am Lac de Fischboedle, oben auf dem Kamm an Hütten, und am Lac Blanc - Filter mitnehmen

Sommer, sowieso bei den Eltern zuhause und ein Kumpel hat Zeit für ne Tour - was liegt also näher als in die Vogesen zu flitzen? Diesmal hatten wir uns eine schöne Tour in den Hochvogesen ausgesucht und uns reichlich Zeit gelassen - man lernt ja aus seinen Fehlern .
So , nun kommt der Abschnitt für Jan :
Kocher unterwegs war mein Crusader Cup + Stove, eine Becher + Esbitkocher-Kombi der britischen Armee. Das Ding ist irre stabil und fasst ca. 500ml (nutzbare Höhe) resp. 700 ml (Oberkante). Nachteil ist, es ist recht schwer. Wem das gleich ist, der hat viel Spass damit.
Ausserdem hatte ich einen Millet Odysee 45 Rucksack dabei - an und für sich ein sehr guter und vielseitiger Rucksack für mehrtägige Touren mit -Surprise- 45l Inhalt, wenn nur der Rücken mit 42 cm nicht so kurz wäre. Ich konnte den Hüftgurt nicht einsetzen, und hab das gesamte Gewicht die ganze Zeit auf den Schultern gehabt... nicht so gut, das wäre bequemer gegangen.

Aber jetzt zurück zur Tour: Angereist sind wir abends per Zug nach Metzeral, von dort ging's dann zum Lac de Fischboedle, wo wir die erste Nacht verbrachten.




Am anderen Morgen ging es dann weiter über Pfade Richtung Hohneck...




... wo wir viel zu früh ankamen. Was soll´s, erstmal nen "Süßen Moment" machen - immer sehr empfehlenswert!




Vom Hohneck gings dann weiter über den Sentier des Roches...





... Richtung Col de la Schlucht. Die Paßstraße ist teilweise schon vom weg aus zu sehen.






In der Theorie müsste hier jetzt ein Bild vom Col sein; war aber nicht so spannend, also hab ich's nicht fotografiert. Was gibt es am Col: ein Wirtshaus, ein Hotel, ein Souvenierladen der Batterien hat und vielleicht das wichtigste: Im Wirtshaus kann man seine Wasservorräte aufstocken.

Der Col war eigentlich das Tagesziel - wir sind noch ein paar Meter weiter, um von der Straße weg zu kommen und haben dann "kammnah" biwakiert. Die Abendstimmung war unvergleichlich:


Am anderen Morgen ging es dann über die Kammstrecke weiter...



...am Tanet vorbei...


... zum Taubenklangfelsen...


... mit einem super Ausblick auf den Lac Noir :





Über dem Lac Blanc angekommen, gab's dann nochmal einen "Süßen Moment"...


...bevor wir schliesslich zum See abgestiegen sind .


Am See gabs dann noch einen Flammkuchen,


bevor es mit der Navette des Cretes zurück nach Colmar an den Bahnhof ging. Insgesamt bleibt zu sagen:

  • sehr schön wars
  • Wasser gibts wenig am Kamm, lieber mittragen
  • der Zeitansatz von 2,5 Tagen war seeehr großzügig. 2 Tage hätten bequem gelangt, und würde man es drauf anlegen, ginge es sicher noch schneller.
Und, oh, fast hätt ich's vergessen: Jan , wir haben noch was gesehen, wo ich mir nicht ganz sicher war was es ist, aber es könnte ein deutscher Artilleriebeobachtungsposten aus dem ersten Weltkrieg gewesen sein :



Ha-ha :-)

Bis bald wieder...