Mittwoch, 12. Januar 2011

Sehen, Seen und ein dicker Hund - Von Thann nach Metzeral

Strecke: Talort Thann - Col de Hundsrücken - Thanner Hubel - Belackerkopf - Lac des Perches - Tete des Perches - Col de Bussang - Le Drumont - Col de Oderen - Le Grand Ventron - Le Rainkopf - F.A. Kastelberg - Lac de Fischboedle - Talort Metzeral
Distanz: ca. 75 km
Höhenmeter: ca. 3000
Zeit : Stramme 3 Tage ohne Schnee
Wasser: Immer wieder Bäche an der Strecke, aber wenig "sichere" Quellen (Col de Bussang, le Rainkopf) - am besten Wasserfilter mitnehmen

Sommer, und ich wollte unbedingt mal ein Stück im südlichen Teil der Vogesen gehen. Ich kannte Thann von einigen Hüttenurlauben in meiner Jugend. Metzeral und der Lac de Fischboedle waren mir von anderen Touren bekannt. Beide Gegenden mag ich, und wollte sie in die Tour einbauen - so kam es zu der Strecke.
Da Wasserversorgung und Schutzhütten unsicher waren , hatte ich meinen MSR Hyperflow dabei und mein Exped Scout Tarp. Beides hat sich prima bewährt. Ich hatte mir das Scout Tarp vorher schon auf Rio Leichtsinns Blog angesehen, und es funktioniert wirklich sehr gut - und bietet vieeel Platz. Mit dem Hyperflow war ich ursprünglich sehr unsicher, da ich auch einen Haufen schlechte Kritiken gelesen habe, was das Zusetzen des Filters und das Warten anging. Beides kann ich nicht bestätigen: Das Warten geht sehr schnell und ist sehr einfach, und zugesetzt hat er sich auch nicht. Das geringe Gewicht gepaart mit der hohen Leistung machen ihn für mich zur ersten Wahl.

Aber halt, ich wollte ja eigentlich ein paar Bilder posten.

Erster Tag:

Es ging also los, der weg ist ab dem Bahnhof von Thann schon gut markiert. Nach ca. 10min. ist man dann im Wald, und es geht bergauf...



... und bergauf mit Ausblicken...


... und bergauf...


... bis man schließlich auf dem Thanner Hubel ankommt. Von da geht es mit toller Aussicht weiter ...


... zur F.A. Belacker, wo wir dann das erste Mal eingekehrt sind. Es gab einen leckeren Käse, und wir haben...


... einen sehr netten und groooßen Hund getroffen, der sich gleich mit uns - oder unserem Essen, man weiß es nicht genau - angefreundet hat.


Der weitere Weg ging dann überwiegend durch Wald, auf schmalen Pfaden, immer wieder durch Ausblicke unterbrochen...



... zum Lac de Perches oder Sternsee. Wunderschön in einem Talkessel gelegen, mit sehr sauberem Wasser, muß man dort quasi Rast machen :-)


Hier hatte auch das Exped Scout Tarp seinen ersten Auftritt - und es hat sich prima bewährt. Vielleicht geht es leichter, aber es war echt bequem darunter. Aufgebaut haben wir es gerade rechtzeitig zu seiner Taufe - direkt danach hat es eine Stunde ordentlich geregnet.


Die Küche war vor der Tür ;-)


Zweiter Tag:
Mit einem kleinen Umweg gings dann weiter zum Tete des Perches...


... und dabei an einer Hütte vorbei, in der ich am liebsten übernachtet hätte:



Der Blick vom Tete des Perches:


Weiter durch Wald...


... zur nächsten Hütte, in die ich eingezogen wäre, aber leider war's immer noch zu früh:




Der Rest des Tages verlief die Strecke ohne besondere Höhepunkte, aber immer schön, einsam, abwechslungsreich:




Die zweite Nacht haben wir kurz vorm Petit Ventron verbracht, wieder unterm Tarp. Es hat die halbe Nacht gewittert, wir waren trocken und haben geschlafen wie Steine - was will man mehr. Ein Wort zu den Schutzhütten in der Gegend: Ab dem Petit Ventron waren alle Hütten die wir noch gesehen haben nach dem gleichen Muster gebaut, nämlich als Grillhütten, an einer Seite offen. Zum Unterstellen sind die Hütten sicher gut, aber als einziger Wetterschutz beim Übernachten eher zu offen und zu klein.




Dritter Tag:
Morgens war das Wetter dann wieder schön, unser Wasser nach dem Frühstück aber aufgebraucht. Macht nix, dachten wir, da wird sich schon was finden.



Kurz danach waren wir am Petit Ventron, dessen höchster Punkt mirakulöser Weise nicht auf dem Gipfel zu liegen scheint - oder es ist der einzige Berg, von dessen Gipfel aus man noch höher steigen kann :-)


Kurz danach gab's auch Gelegenheit zum Wassertanken. Zum Filtern haben wir den MSR Hyperflow benutzt - es hätte aber wohl auch Aquamira getan, das Wasser war eigentlich überall klar.


Weiter über ein Moor (ich glaube, das war am Col du Pourri Faing, sicher bin ich mir aber nicht) ...


...runter zum Col de Bramont...


...wieder rauf Richtung Rainkopf, mit einem super Ausblick auf den Lac de Kruth-Wildenstein:


Auf dem Rainkopf.



An der F.A.Kastellberg (ohne Bild) hatten wir noch ne kurze Rast, dann sind wir abgestiegen Richtung Lac de Fischboedle. Der Abstieg war recht steil, und wir waren froh wie wir unten waren.



Der Lac:


Vierter Tag, morgens:
Übernachtet haben wir in dem Pavillion am See, ohne Tarp. Natürlich hat es nachts geschüttet, natürlich hätte es gemütlicher sein können - egal, letzte Nacht, was soll's. Am nächsten Morgen gab's dann am See noch Frühstück, danach haben wir die letzten Kilometer nach Metzeral in Angriff genommen.


Geregnet hats nicht mehr, und wir hatten einen Ausblick auf einen Wasserfall überm Lac:


...und schließlich haben wir doch noch jemand getroffen :-)


Von Metzeral ging es dann mit der Bahn über Colmar-Mulhouse zurück nach Thann. Die Tour war irre schön, fordert aber eine gesunde Portion Kondition. Mit einem Tag mehr Zeit könnte man sicher noch schön zum Col de la Schlucht weiterlaufen, und von dort mit dem Bus, der "Navette des cretes" zurück nach Colmar fahren... oder...oder...oder... naja das nächste Mal :-)

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