Montag, 10. Januar 2011

"Wieso liegt denn hier Schnee rum?"

Strecke: Vexaincourt  - Lac de la Maix - Haute du Bon Dieu - Tete du Coquin - Allarmont  - Vexaincourt
Distanz: ca. 15(?)km
Zeit :  1,5 Tage mit Schnee
Wasser: Am Lac de Maix und in Allarmont aus Brunnen

Eigentlich sollte es die erste Frühjahrstour 2010 werden. Wir wussten ja dass es kalt werden würde, und um dem Schnee auszuweichen hatten wir eine Route in den mittleren Vogesen gewählt. Diese Route, das heißt eigentlich die in dieser Wanderung geschriebene Runde. Wir haben es dann etwas abgekürzt, wie sich noch zeigen wird.
Doch jetzt erstmal los, abends, gegen 23:30, in Vexaincourt. Die Rucksäcke waren gepackt und die Wege waren frei ...


... und wir begannen unseren Aufstieg zum Lac de la Maix. Oben gab es noch ein schnelles Abendessen, ich spannte mein Fjellduk, und dann nix wie rein in den Schlafsack. Am nächsten Morgen...


..sah die Welt plötzlich ganz anders aus - irgendwie weiß: Der Lac war halb zugefroren, und alles war völlig verschneit.




Sehr cool, dachte ich mir, genau so eine Wanderung hab ich mir schon immer mal gewünscht. Im Schlafsack wars warm und kuschelig, und meine Laune war dementsprechend:


Wir haben uns dann vor dem Frühstück kurz unterhalten, ob wir jetzt noch frühstücken (es schneite immer noch) oder ob wir nur schnell was heißes trinken und bis zum nächsten Abri warten mit Essen.
Wir entschieden uns für die zweite Variante, und feuerten nur einmal schnell die Kocher an für Heißwasser. Für die Interessierten: Der Jetboil sah gegen den MSR Reactor eher alt aus :-)


Der weitere Weg war zunächst breit und flach...



...ging dann aber schnell in einen ordentlich ansteigenden, schmalen Pfad über...



...der dann oben in eine Forststrasse mündete. Von hier wars jetzt ein gutes Stück an einem schönen Fels vorbei ...


.. und immer wieder Wegweisern Richtung Tete de Coquin. Das einzige, was uns verwehrt blieb, war die Schutzhütte mit unserem Frühstück, so daß wir uns mit Schokoriegeln auf den Beinen hielten (jaha, so schlimm war das! ;-) ).


Schließlich hatten wir dann den Blick auf den Tete de Coquin, und da wir wussten, daß es dort laut Karte eine Hütte gibt, sind wir hochgelaufen.


Natürlich war der Weg hoch genauso verschneit wie alles andere drumrum...


... aber was solls, oben gabs ja erstmal das beste Essen der Welt: Erbswurstsuppe mit Würstchen! Also, zumindest waren wir uns in dem Moment alle einig, das das wohl das beste Essen der Welt ist. Könnte aber sein, das es ein eher situatives Urteil war: 


Stilleben mit Karte und Brot :-)


Blick aus einer Turmscharte des Felsens:


Und nochmal der Fels, der wohl zum ersten Weltkrieg von den Deutschen  zum Artilleriebeobachtungsposten ausgebaut und genutzt wurde:


Der Ausblick ist dementsprechend gut:


Oben haben wir dann erstmal Bestandsaufnahme gemacht. Wir hatten das Doppelte(!) der kalkulierten Zeit gebraucht, und wir waren von unserer Bekleidung her nicht wirklich auf Schnee eingestellt: Ein Teil des Weges sind wir noch ohne Gamaschen gelaufen, trotz 20 cm  Schnee - jetzt waren die Hosenbeine am steiffrieren, und, und, und... Ums kurz zu machen: Wir haben uns zum Abbruch entschlossen. 
Das Angenehme an der Runde ist, das man fast jederzeit ins Tal absteigen kann, und von dort dann sehr gut an der Strasse lang zurücklaufen kann. Also abgestiegen... 


... über tief verschneite Flächen...


...und schmale Wurzelpfade...


...und wieder breitere Wege...


...und wieder Pfade...


...auf die Landstraße, und von dort in einer herrlichen Abendsonne zurück nach Vexaincourt.


Ja...was hab ich aus der Tour gelernt?

  • der MSR Reactor war unschlagbar - trotz des sehr kalten Wetters hat er prima funktioniert, und Schnee in kürzester Zeit in Tee und Erbsensuppe verwandelt - was extrem wertvoll war.
  • wenn Schnee liegt und du hast Gamaschen dabei, zieh sie an, solange deine Hosenbeine trocken sind.
  • Unterschätze nie die Bremswirkung von Schnee :-)
  • Im Winter kann es schneien, auch im Mittelgebirge...
Also, trotz unserer "Abkürzung" war die Tour sehr lustig, und ich denke gern an sie zurück. Wer übrigens danach noch einkehren will , der sei auf das Restaurant Velleda verwiesen. Am Fuße des Donon gelegen, machen sie einen Spitzen-Flammkuchen, und bedienen auch gerne Wanderer.

In diesem Sinne: Guten Appetit !


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen